Abstimmungsvorlage der Stadt Zürich für den 15.05.2022
Notwendig sind Schulhaus-Zweckbauten - keine Paläste!
Notwendig sind Schulhaus-Zweckbauten. Nicht notwendig sind «Verwirklichungs-Bauten».
Wer an ein Schulhaus denkt, denkt an Klassenzimmer. Einen Werkraum. Eine Turnhalle. Ein Lehrerzimmer. Und denkt allenfalls an Räume für Hausdienst und Technik.
Wenn dieses Schulhaus (Schulhaus Borrweg) für 18 Schulklassen gebaut wird, dann mit weit über 100 Räumen. Also jeweils über 6 Räumen pro Schulklasse. Die Baukosten pro Klasse liegen weit höher als für eine luxuriöse Villa, nämlich bei rund 4 Millionen Franken.
Frühere Schulhäuser kamen mit der Hälfte der Räume aus, die gebaut, unterhalten, gereinigt und beheizt werden mussten. Und konnten so bei gleicher Fläche auch mehr Aussen-, Bewegungs- und Grünraum bieten.
Mit dem Projektierungskredit wurde ein Schulhaus für 66 Mio. bestellt, nun liegt eine stattliche Schulhaus-Vorlage für 83.3 Mio. vor. Das ist kein Zweckbau, sondern ein Palast. Zusätzliche Räume für Gruppen-, Therapien-, Einzel- und Gemeinschaftsbeschulungen. Das führt zu einem Rattenschwanz mit sehr viel Hilfs- und Stützpersonal wie Therapeuten, Heilpädagogen, Sozialarbeiter und Klassenassistenzen.
Innert weniger Jahre werden in der Stadt Zürich 1.8 Mia. investiert für Schulhausbauten, mit enthemmten, nicht zweckdienlichen Raumprogrammen.
Zwei exemplarische Beispiele, welche die Masslosigkeit illustrieren. Erstens, im Jahre 2019 waren 60 % der Schüler/-innen von einer Sonderpädagogischen Massnahme betroffen, von 33`583 Schulkindern erhielten 20`172 Kinder eine Massnahme.
Zweites, nicht Nachfragebedarfsorientiert, sondern Angebotsorientiert: Die Kapazitäten der Musikschule werden hochgeschraubt. Im Jahre 2009 nahmen 5612 SuS Musikunterricht, 10 Jahre später fast eine Verdoppelung, bereits nahmen 9234 SuS Musikunterricht. Dazu wird Schulraum erstellt, im Schulhaus Borrweg üppige 6 Musikzimmer.
Der SP-Kreisschulpräsident Roberto Rodriges hat dazu festgehalten: «Die MKZ bekommt im Borrweg quasi ein eigenes Musikzentrum».
Dies zeigt auf, es werden nicht Zweckbauten erstellt, sondern «Paläste».
Die permanenten Experimente im Bildungsbereich führen zu explodierenden Kosten und belasten das Schulumfeld. Nur ein Bruchteil der Ausgaben im Bildungsbereich kommt der Kernaufgabe der Schule zugute.
Wir fordern, dass die finanziellen Mittel in die Kernaufgabe der Wissensvermittlung investiert werden.
Die SVP unterstützt im Grundsatz den Bau von jedem, einzelnen Klassenzimmer. Wir unterstützen zweckmässige Schulinfrastruktur.
Aber, wir kritisieren die verfehlte rotgrüne Schulpolitik. Wir betrachten die Entwicklung, insbesondere den Lernerfolg der Schüler/-innen und somit die zukünftigen Arbeitsmarktchancen der Jugendlichen differenziert und auch mit Sorge. Seit zehn Jahren ernüchterndes Niveau und sinkende Pisa-Resultate.
Die Minderheit lehnt diese verfehlte, rotgrüne Politik -, das enthemmte Raumprogramm und den nicht zweckmässigen Verwirklichungsbau ab.
Der Stadtrat ist aufgefordert, künftig zweckmässige Schulhausbauten zu entwickeln und erstellen. Mit einer Schulpolitik zu Gunsten dem Lernerfolg & den Arbeitsmarktchancen unserer Kinder.